Betrug im Onlinehandel ist für die meisten Shops ein alltägliches Problem: Insgesamt 84 Prozent der befragten Händler gaben in einer Studie an, bereits Opfer von Betrugsversuchen geworden zu sein.
Der Schaden, der Onlinehändlern durch Betrug entsteht, stieg zwischen 2010 und 2015 auf 2,4 Milliarden Euro. Die meisten Maschen der Täter lassen sich durch geschicktes Risikomanagement frühzeitig erkennen. Doch jetzt versuchen Betrüger, mittels einer Abwandlung des Enkeltricks Onlineshops auszunehmen – und ziehen dabei arglose Senioren in die Kriminalität.
Beim Outdoor-Händler naturzeit aus Ludwigsburg ist es gleich zu mehreren Fällen dieses Betrugsmusters gekommen. Die Täter gingen jedes Mal gleich vor: Über verschiedene Emailadressen wie beispielsweise jobfuerrentner(at)internetanbieter.de wurden vor allem Personen in gesetzterem Alter angesprochen, die über eine gute Bonität verfügen und sich etwas dazuverdienen wollten.
Diese wurden von den Tätern per Arbeitsvertrag angestellt und dazu überredet, an ihrer eigenen Adresse Pakete anzunehmen und diese weiterzuschicken. Was die betreffenden Personen nicht wussten: Die Ware wurde auf Rechnung bestellt – und zwar unter ihrem Namen.
Aufgefallen war das Betrugsmuster erst, nachdem bei Garmin-Navigationsgeräten im Wert von mehreren hundert Euro Zahlungen ausgefallen waren und sich die vermeintlichen Käufer bei der ersten Mahnung direkt bei naturzeit gemeldet hatten. Diese konnten nicht glauben, dass es sich um einen Betrug handelt, sondern waren felsenfest davon überzeugt, nur ihre „Arbeit“ ordentlich verrichtet zu haben“.
Seitdem telefoniert das Unternehmen bei gefährdeten Produktkategorien stets nach. Dieses Vorgehen ist umständlich und zeitraubend, aber derzeit der einzige Schutz vor der Betrugsmasche. „Teilweise hatten Opfer die Ware noch gar nicht weitergeleitet, wollten sich aber partout nicht dazu überreden lassen, die Sendung zurückzuschicken“, so die zuständige Mitarbeiterin.
Grundsätzlich bietet ein professionelles Risikomanagementimmer noch den besten Schutz vor Betrügern. Dabei wird beispielsweise im Rahmen der Adressidentifikation überprüft, ob die vom Kunden angegebene Adresse überhaupt existiert. Durch integrierte Fraud Detection-Maßnahmen können viele Betrugsversuche schon frühzeitig identifiziert werden.
„Muster wie Konzentrationen an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten können auf Betrug hindeuten“, erläutert Dr. Michael Semmler, Managing Director der UNIVERSUM Group, die neben der Anbindung unsicherer Zahlungsarten auch deren Absicherung durch Bonitätsprüfung und Zahlungsgarantie anbietet. „Zusätzlich können auch speziell entwickelte Scorecards genutzt werden, die genau auf Kunde und Branche angepasst sind. Diese schützen noch besser vor Zahlungsausfällen und erschweren Betrug in Onlineshops zusätzlich.“
Absolute Sicherheit kann auch durch das beste Risikomanagement nicht erreicht werden. Ein waches Auge von Onlineshop-Mitarbeitern, die nah am Kunden sind, wirkt oft Wunder, um den Versand von Ware bei Betrugsversuchen doch noch zu unterbinden.
* ibi research, „Betrug und Betrugsprävention im Online-Handel“, S.13. Veröffentlicht von Ecommerce Leitfaden 2015
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