1. Home
     > 
  2. News & Media
     > 
  3. Blog
     > 
  4. Universum Bietet
     > 
  5. Artikel
  6.  > 
    Betrug im Inkasso: Kriminelle versenden falsche Zahlungsaufforderungen

Betrug im Inkasso: Kriminelle versenden falsche Zahlungsaufforderungen

Fake-Inkasso ist der vielleicht einfachste Betrug der Welt. Dabei senden Betrüger Verbrauchern gefälschte Zahlungsaufforderungen zu – oft im Namen real existierender Inkassounternehmen, aber mit minimalen Änderungen - vor allem einer anderen Bankverbindung.

Header FAQ

Inkasso-Abzocke ist der vielleicht einfachste Betrug der Welt. Dabei senden Betrüger Verbrauchern gefälschte Inkasso-Schreiben zu. Oft im Namen real existierender Inkassounternehmen, aber mit minimalen Änderungen. Vor allem aber mit anderer Bankverbindung.

So wird auf der vermeintlichen Forderung als Firmenname beispielsweise Ltd. statt GmbH angegeben. Vor allem aber wird auf der Rechnung eine andere Bankverbindung genannt. Voraussetzung für den Betrug sind nicht mehr als ein paar gefälschte Forderungen, arglose Bürger und ein Konto im Ausland.

Schon 2016 hatte der Branchenverband BDIU (Bund Deutscher Inkasso Unternehmen) einen starken Anstieg an derartigen Betrugsfällen festgestellt. Die wichtigsten Fragen werden hier beantwortet: Wie gehen die Betrüger vor? Wo entstehen welche Schäden? Und wie kann man sich wirkungsvoll schützen?

 

INKASSO-BETRUG – DAS IST DIE MASCHE

Die Vorgehensweise beim Inkasso-Betrug ist denkbar einfach. Die Betrüger versenden Zahlungsaufforderungen fiktiver Inkassobüros. Diese erhalten oft einen eigenen professionellen Auftritt, inklusive Homepage und gefälschter BDIU-Mitgliedschaft. So kann man auf den ersten Blick keinen Unterschied zu einem seriösen Inkassobüro erkennen. Alternativ kopieren die Betrüger auch Namen und Auftritt eines existierenden Unternehmens.

Auch bei der UNIVERSUM Inkasso gab es schon einen solchen Fall. Vor einigen Jahren versuchten Betrüger, mit fingierten Zahlungsaufforderungen einer Universum Inkasso Ltd. aus Berlin Gelder zu erschleichen. Nachdem sich vorgebliche Schuldner bei der UNIVERSUM Inkasso gemeldet hatten, konnten der Vorgang relativ schnell aufgedeckt und Strafanzeige gestellt werden. Dieses hat im weiteren Verlauf durchaus zum Erfolg der ermittelnden Behörden beigetragen und  teilweise zu Inhaftierungen der Täter geführt.

 

HOHER SCHADEN DURCH BETRÜGERISCHES INKASSO

Die Masche erzeugt gleich doppelten Schaden. Zum einen werden Verbraucher direkt geschädigt und um ihr Geld betrogen. Oft kann es sich dabei um Beträge zwischen 500 und 1.000 Euro handeln, die einmal überwiesen unwiederbringlich weg sind. Wenn auch nur ein niedriger Prozentsatz der Betroffenen auf die Inkasso-Briefe reagiert, hat sich der Betrug für die Straftäter gelohnt.

Ebenso hoch ist der Schaden, der den betroffenen Inkasso-Firmen entsteht. Durch den Missbrauch entstehen den betroffenen Unternehmen massive Imageprobleme. Der gute Ruf wird untergraben.

Hinzu kommen Probleme mit dem Tagesgeschäft: Wenn die gefälschten Mahnungen in zehntausendfacher Ausfertigung versendet werden, melden sich vernünftigerweise viele verunsicherte Empfänger bei dem betroffenen Inkasso-Büro. Dort kann es dann schnell zu Engpässen in den Callcentern der Unternehmen und bei der Bearbeitung eines echten Inkassos kommen.

Dennoch sieht UNIVERSUM Geschäftsführer Kai Sommerfeld die vielen Anrufe positiv: „Wir selbst sind auf jeden Fall dankbar für Bürger, die uns auf diese Schreiben der Fake-Inkassos hinweisen und so die Aufklärung in jeglicher Form unterstützen.

Für Inkassounternehmen ist es immens wichtig, sich möglichst schnell öffentlich von den gefälschten Briefen und Zahlungsaufforderungen zu distanzieren. Und auf den Betrug aufmerksam zu machen. Viele Geschädigte melden sich in solchen Fällen bei den Verbraucherschützern. In diesem Fall ist es gut, wenn die Verbraucherschutzzentralen schon wissen, dass Betrüger am Werke sind. Und die entsprechenden Informationen weitergeben können. 

 

SO SCHÜTZEN SICH VERBRAUCHER VOR INKASSO-BETRÜGERN

Die schärfste Waffe gegen gefälschte Inkassobriefe ist immer noch der gesunde Menschenverstand. So muss bei jeder Forderung klar sein, wofür das Geld eingefordert wird. Inkassounternehmen sind seit dem 01.11.2014 und der Umsetzung des Gesetzes gegen unseriöse Geschäftspraktiken (allgemein GguG) verpflichtet, genaue Angaben über die Entstehung einer Forderung zu machen. Daher können Verbraucher leicht überprüfen, ob diese rechtmäßig ist.

Auch die Bankverbindung, die in der falschen Forderung angegeben ist, kann Betrüger erkennen: Wenn das Geld auf ein Konto im Ausland überwiesen werden soll, obwohl das vermeintliche Inkassounternehmen seinen Sitz in Deutschland hat, ist Vorsicht geboten.

Bei Zweifeln hilft ein Anruf beim entsprechenden Inkassodienstleister oder Inkassobüro, um die Angelegenheit aufzuklären. Die Informationen in der Forderung sollten dabei hinterfragt werden: Teilweise erstellen die Betrüger eigene Websites oder schalten sogar eine Telefon-Hotline, um Verbraucher in die Irre zu führen. Diese Daten werden dann auch in den Briefen weitergegeben.

Zusammengefasst gilt: Je schneller betroffene Inkassounternehmen, die Verbraucherzentralen und vor allem die Strafverfolgungsbehörden informiert werden, desto eher kann den Kriminellen auch das Handwerk gelegt werden. Zu große Hoffnungen auf eine Verhaftung und Verurteilung sollte man sich aber nicht machen: Da die Täter häufig aus dem Ausland operieren, sind die Möglichkeiten deutscher Behörden begrenzt.

 

 

Jetzt teilen: