Juhu – endlich 10.000 Euro im Lotto gewonnen. Oder einen dicken Bonus vom Chef kassiert. Wohin aber mit dem Geld. Viele Verbraucher, denen – aus welcher Quelle auch immer – Geld zufließt, stellen sich diese Frage. Einfach in den Sparstrumpf stecken wäre keine gute Idee. Aber auch sinnlos ausgeben hat am Ende wenig Sinn. Wo Geld auf dem Konto liegt, wird sich über dessen Verwendung Gedanken gemacht.
Welche Möglichkeiten gibt es heute? Ein erster Gedanken geht in Richtung Aktienpaket. Aber: Hierfür sollte sich nur entscheiden, wer an den Börsen schon Erfahrung hat. Komplett von der Agenda müssen Wertpapiere nicht verschwinden. Wie wäre es mit einem ETF-Sparplan? Das Risiko ist nicht ganz so hoch wie beim Direktinvestment, die Kosten liegen unter denen klassischer Fonds. Vielleicht wäre aber auch die Selbständigkeit eine Idee. Mit 10.000 Euro im Nebenerwerb gründen – kann funktionieren. Vielleicht wird aber auch der bestehende Schuldenberg abgetragen. Möglichkeiten gibt es viele. Fünf Szenarien werden hier beschrieben.
Jedes Jahr machen sich in Deutschland hunderttausende Gründer selbständig. Ein Teil behält den alten Job und gründet im Nebenerwerb. Viele Existenzgründer verschreiben sich ihrer Idee voll und ganz. Gründen ist gerade im IT-Sektor heute sehr einfach. Viele Ideen lassen sich umsetzen, ohne eine teure Büroetage zu mieten. Und es braucht manchmal auch keinen riesigen Stab an Mitarbeitern, um die ersten Schritte zu gehen.
Im Rahmen der Finanzierung spielt eigenes Kapital immer noch eine sehr große Rolle. Viele Gründer würden sich über 10.000 Euro freuen. Gerade, wenn die Idee Potenzial hat und das Start-Up schnell wachsen kann, ist die Investition eine Option.
Aber: Das Geld lässt sich auch noch anders als ins eigene Start-Up investieren. Seit einigen Jahren nutzen Gründer sogenannte Crowd-Funding Plattformen, um Kapital zu beschaffen. Wer als Geldgeber den richtigen Riecher beweist, macht aus seinen 10.000 Euro schnell sehr viel mehr Geld. Aber: Egal, ob eigenes Start-Up oder Finanzierungsspritze über die Schwarmfinanzierung – ein gewisses Risiko für den Totalausfall bleibt.
Wissen ist Trumpf. Im Bewerbungsverfahren auf eine besser bezahlte Stelle kann sich mehr Wissen auszahlen – und den Ausschlag geben. Beschäftigte haben daher ein Interesse, sich weiterzubilden. Wer sich fachlich neue Horizonte erschließt, kommt am Ende in der eigenen Firma weiter. Oder kann die Fort-/Weiterbildung als Karrieresprungbrett nutzen.
Denkbar sind:
Das Problem: Wer sich nicht in Absprache mit dem Chef, sondern auf eigene Faust weiterbildet, geht in Vorleistung. Über bessere Chancen auf einen Job oder in der Gehaltsverhandlung gibt es einen ROI (Return of Investment).
10.000 Euro sind hier sehr gut angelegt. Und es gibt den Einsatz am Ende möglicherweise sogar doppelt zurück. Hintergrund: Nach § 9 EStG sind solche Ausgaben Werbungskosten – und können sogar über die Steuererklärung abgesetzt werden.
Wichtig ist allerdings, dass die Weiterbildung tatsächlich einen Nutzen hat. Mechatroniker, die in den Bereich Kunst reinschnuppern, werden die Bildungsinhalte kaum praxisnah in der Werkstatt einsetzen können. Die 10.000 Euro können beispielsweise als Finanzierung einer Sprachreise dienen. Oder bessert das Portemonnaie für ein Sabbatical auf, welches schon seit einige Jahren in der Schwebe hängt. Letztere erweitern den Horizont und entschleunigen, sind allerdings auch ein recht teurer Spaß.
Auf den ersten Blick vermittelt das Ganze eher ein Bild wie Perlen vor die Säue werfen. Warum sollte ich die 10.000 Euro für den Schuldendienst einsetzen? Das Auto wird doch über eine 0-Prozent Finanzierung abbezahlt. Und der Hauskredit ist so hoch, dass sich die 10.000 Euro am Ende kaum bemerkbar machen.
In der Praxis verstellt eine solche Sichtweise den Blick aufs Wesentliche. 0-Prozent Finanzierungen vorzeitig zu tilgen, hat tatsächlich einen nur begrenzten Nutzen. Ganz anders sieht die Situation bei verzinsten Darlehen aus.
Einfaches Beispiel:100.000 Euro Kredit werden mit 2,25 Prozent p. a. über 10 Jahre verzinst. Der Aufwand für Zinsen und Gebühren beläuft sich auf etwa 12.250 Euro. Bei 10.000 Euro weniger belaufen sich die Kosten auf nur noch rund 11.000 Euro.
Ein spürbarer Unterschied. Klar wird an diesem einfachen Beispiel, wieviel Potenzial die Sondertilgung hat. Klar, dass Geld ist am Ende weg. Aber jeder zurückgezahlte Euro verringert die Zinslast. Dies ist sowohl bei einfachen Ratenkrediten als auch bei einer Baufinanzierung möglich. Die genaue Entlastung sollten Kreditnehmer vorher jedoch immer errechnen.
Wichtig:Damit das Ganze aufgeht, ist ein wichtiger Punkt im Auge zu behalten. Banken flechten oft Vorfälligkeitsentschädigungen in Verträge ein. Ist diese höher als der Nutzeneffekt, macht die Sondertilgung natürlich kaum noch Sinn.
10.000 Euro um das Baudarlehen schneller zurückzuzahlen – eine Variante. Es geht aber auch noch anders. Warum das Geld nicht einfach in den Hauskredit investieren, bevor der Kaufvertrag unterschrieben ist?
Viele Banken sehen es gern, wenn angehende Eigentümer:
einbringen. Eigenleistungen werden 10 Prozent bis 15 Prozent eher selten übersteigen. Eigenkapital kann ein angehender Eigentümer eigentlich nicht genug haben. Es spielt keine Rolle, ob:
Bargeld wird immer gern gesehen. Letztlich schlagen Eigentümer damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Finanzierungsbedarf wird reduziert. Die spätere Kreditlast sinkt und damit der Kostendruck. Und das höhere Eigenkapital hat am Ende noch einen Vorteil. Manchmal sorgen schon 10.000 Euro dafür, dass Häuslebauer in einen günstigeren Zinstarif rutschen. Und durch genau diesen Effekt machen sich die 10.000 Euro am Ende noch stärker bezahlt.
Geld anlegen ist in den letzten Jahren sehr schwierig geworden. Alles, was Zinsen abwirft, bringt kaum noch eine Rendite. Damit fallen:
eigentlich weg. Und andere Klassiker zum Sparen, wie Lebensversicherungen, stehen wegen hoher Kosten und niedriger Garantiezinsen in vielen Portfolios auf der Abschlussliste. Stellt sich die Frage, wie dann Geld anlegen – um zumindest die Inflation auszugleichen?
Anlageexperten greifen – wenn es um Rendite und Erträge geht – immer wieder zum Renditedreieck das DAI. Hierhin ist anschaulich aufgezeichnet, wann Aktieninhaber Gewinne und Verluste – mit Papieren aus dem DAX – gemacht haben. Und die Gewinne überwiegen. Das Problem: Zum falschen Zeitpunkt verkauft, gehören Anleger zum Kreis der Verlierer.
In den zurückliegenden Jahren ist eine Klasse der Investmentfonds in den Mittelpunkt gerückt. Die Rede ist von ETFs. Hierbei handelt es sich meist um Indexfonds. Der Clou: Über einen solchen Fonds wird versucht, einen Wertpapierindex wie den DOW JONES oder DAX nachzubilden. Das Ganze muss nicht aktiv verwaltet werden, da die Zusammensetzung vom Index vorgegeben wird.
ETFs gelten aus diesem Grund als vergleichsweise günstig. Und sind bei vielen Brokern sparplanfähig. Letzteres bedeutet, dass die ETFs mit einer monatlichen Rate in einen Sparplan aufgenommen werden. Läuft es mit den Kursen mal nicht so gut, werden mehr Anteile gekauft. Beim gegenläufigen Trend werden weniger Anteile erworben, das Portfolio ist in Summe aber mehr wert.
* Bitte beachten Sie, dass die hier aufgeführten Informationen keine Anlagenberatung darstellen. Informieren Sie sich vor einem Investment umfassend über Chancen und Risiken. Wir übernehmen keine Gewähr für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit dieser Informationen.
10.000 Euro – im Casino sind sie schnell verjubelt. Wer das Geld nicht einfach unters Volk bringen, sondern damit etwas Vernünftiges anfangen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Gerade mit einer Hausfinanzierung im Nacken ist es durchaus überlegenswert, sich um eine schnelle Tilgung des Darlehens zu bemühen – und hierfür die 10.000 Euro einzusetzen. Auf der anderen Seite bietet es sich an, das Geld vielleicht in die eigene Zukunft zu investieren – indem das Geld für eine Weiterbildung verwendet wird. Oder das Kapital fließt ins eigene Start-Up. Letztlich gibt es viele Möglichkeiten, 10.000 Euro sinnvoll unterzubringen. Wer immer noch keinen Plan hat, kann die Summe aber auch zwischenparken. Und mit so etwas wie einem ETF daraus vielleicht noch den einen oder anderen Euro mehr machen.
Bild 1: Fotolia.com © Romolo Tavani #189175814
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